Employer Branding.
Zauberformel oder logische Konsequenz?
Der Begriff Employer Branding geistert schon seit einigen Jahren durch den Dschungel der Tipps und Tricks zur Mitarbeiter-Akquise. Was bedeutet der Begriff? Welche Maßnahmen beinhaltet diese Strategie? Welche sinnvollen Maßnahmen kann ich als Dienstleistungsunternehmer umsetzen? Und wie gehe ich das Thema an?
Klären wir zuerst einmal den Begriff: Natürlich ist er aus dem englischen „employer“ = der Arbeitgeber und „branding“ = die Markenbildung abgeleitet.
Es ist also eine Maßnahme im Rahmen der Unternehmensstrategie, in der man Konzepte aus der Marketingwelt – insbesondere aus der Markenbildung – zur Akquise neuer Mitarbeiter anwendet. Man stellt sich als attraktiver Arbeitgeber dar, der sich gegenüber den Wettbewerbern am Mitarbeitermarkt positiv abhebt. Genauso eben, wie man es beim Verkauf von Produkten auch tut – man wirbt für sich als Arbeitgeber.
Ist die Darstellung als Unternehmen so wichtig?
Die Frage muss man mit einem klaren „Ja“ beantworten. Im Rahmen des DIHK-Reports zum Thema Fachkräftemangel haben 53 % der insgesamt 23.000 befragten Unternehmer die „Steigerung der Arbeitgeber-Attraktivität“ als angemessene Reaktion auf Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung angegeben. Das war die am häufigsten genannte Antwort.
Ziel dieser Attraktivitätssteigerung ist es, dem Bewerber vor dem Erstkontakt mit dem Unternehmen darzustellen, welche Vorteile er gegenüber einem anderen Arbeitsplatzanbieter erwarten kann. Dabei können die Vorteile vielfältig sein und den gesamten Lebenslauf eines Mitarbeiters im Unternehmen betreffen. Fassen wir mal die wichtigsten Punkte kurz zusammen:
- Positives Unternehmensimage allgemein
- Professionelle Stellenausschreibungen
- Klare Darstellung von Vorteilen
- Klare Darstellung von Vorteilen
- Offene und professionelle Kennenlern-/Einstellungsgespräche
- Attraktive und wertschätzende Einarbeitung
- Offensive Aus- und Weiterbildung / Talentförderung, wenn gewünscht
- Interessante Vergütung und Nebenleistungen
Greifen wir uns mal den ersten Punkt raus:
Positives Unternehmensimage allgemein.
Dabei zählt das, was der Stelleninteressent tatsächlich von außen sehen und erkennen kann. Selbst wenn man bei seinen Kunden und Lieferanten einen großartigen Ruf genießt und alle Mitarbeiter glücklich und zufrieden sind, das aber so nirgendwo erkennbar ist, dann bringt das keinen Vorteil. Frei nach dem Motto „Tute Gutes und rede drüber – oder lass andere darüber reden“ kann man folgende Punkte als wichtig festhalten:
- Zeitgemäße und aussagekräftige Webseite als Unternehmensdarstellung
- Separate „Karriere“-Seite (als Unterseite in der Website) als Wertschätzung für Bewerber
- Einfaches Bewerbungsformular oder klare Angaben über den Bewerbungsprozess
- Professionelle Stellenausschreibungen in der Website
- Darstellung aller Zusatzleistungen (sogenannte Corporate Benefits)
- „Finanzielle Zusatzleistungen“ wie z.B. Urlaubs- und Weihnachtsgeld, betriebliche Altersvorsorge, Bonus oder Erfolgsbeteiligung, Zusatzleistungen bei Krankenversicherung, Rabatte bei Kooperationspartnern
- „Das leibliche Wohl“ wie z.B. Obstkorb, kostenlose Getränke und Kaffee, Fitness-Studio-Gutschein oder sogar im Hause, Kantine
- Arbeitsbedingungen wie Firmenwagen oder Jobticket, Fahrtkostenzuschüsse oder Tankgutscheine, ergonomische Arbeitsplätze, mobiles Arbeiten, Remote oder Homeoffice, Anzahl Urlaubstage, flexible Arbeitszeiten
- Karriere und Entwicklung wie z.B. regelmäßige Weiterbildung, Kinderbetreuung, Zuschüsse zu Kursen und Onlinelehrgängen
- Aktive Bewertungen von Mitarbeitern oder Kunden bei Google oder in den Sozialen Medien
- Unternehmensprofile in den bekannten Business-Netzwerken Xing und LinkedIn oder im Mitarbeiterbewertungstool kununu
Über allem steht Eines: die individuelle Wertschätzung, die jeder bestehende oder neue Mitarbeiter verdient. Denn das Anwerben neuer Mitarbeiter ist mit immer höherem Aufwand verbunden – und jeder Mitarbeiter, der Ihr Unternehmen NICHT verlässt, verringert das Problem.
Wie kann das Projekt „employer branding“ gestartet werden?
Wie bei jeder unternehmensstrategischen Anpassung im Unternehmen kann es sinnvoll sein, sich mit einem Berater zusammen zu tun, der den Status Quo im Unternehmen aufnimmt und mit Ihnen gemeinsam Möglichkeiten abstimmt. Denn natürlich ist vieles des oben Beschriebenen für Sie als Arbeitgeber mit einem finanziellen Aufwand verbunden. Dieser muss berechnet und bewertet werden. Nach einer gemeinsamen Auswahl kann ein Berater Ihnen Handlungsempfehlungen für die weitere Vorgehensweise geben und bei Bedarf auch umsetzen.
Wichtig ist es, sich ein klares System zusammenzustellen, welches dann für eine längere Zeit und für alle Mitarbeiter gilt – denn nichts ist schlimmer als eine erkennbare Ungerechtigkeit.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klima bietet u.a. für diesen Kontext eine Förderung über die BAFA. Unter dem Sammelbegriff „Förderung des unternehmerischen Knowhows“ kann eine entsprechende Beratung bei bei einer Beratungssumme von bis zu 3.000 € mit 50 % staatlich gefördert werden. So manche Stellenanzeigen sind teurer.
Wenn Sie Fragen zum Thema oder zur Förderung haben, dann nehmen Sie gerne Kontakt mit unserem Unternehmensberatungs-Partner markoon Consulting GmbH aus Düsseldorf auf. Oder sprechen Sie uns von imovion an. Wir helfen gerne weiter.
Kontakt
Markoon Consulting GmbH
Sonja Scholl
Garather Schlossallee 19
40595 Düsseldorf
info@markoon-consulting.de
0172-2447652